Die bessere Youtube-App

Protube hat gegen­über der offi­ziel­len Youtube-App ge­wich­tige Vorteile: Man kann die Auf­lö­sung wählen, die Wie­der­gabe­ge­schwin­dig­keit verän­dern und Videos in einem Fenster oder im Hin­ter­grund ab­spie­len.

Echt nervig finde ich an der Youtube-App, dass sie die Wiedergabe einstellt, sobald man den Bildschirm sperrt. Es kommt häufig vor, dass mich an Videos nur die Tonspur interessiert – Vorträge, Interviews, Podcasts kann man auch gut ohne das Video konsumieren.

Links die Übersicht des gewählten Youtube-Kanals. (Hier meine eigenen Uploads).
Rechts das Wiedergabemenü.

Protube (3 Franken im App Store spielt Videos auch im Hintergrund – man hört den Ton auch, wenn man sich in einer anderen App bewegt oder den Bildschirm gesperrt hat. In der Videoansicht bei nicht-maximiertem Bild zeigt ProTube unterhalb des Clips nebst Beschreibung, Anzahl Aufrufe und empfohlene Videos vier Schaltflächen. Die Erste erlaubt es einem, die Auflösung fest vorzugeben.

Die wird normalerweise von Youtube anhand der Verbindungsgeschwindigkeit gewählt. Nun kann es sein, dass man unterwegs, wenn man Videos über das Mobilfunknetz lädt, lieber nicht die bestmögliche Qualität verwendet, sondern die Daten-schonendste – also 144p oder 240p statt 720p. An der gleichen Stelle verändert man auch die Abspielgeschwindigkeit. Der Regler erlaubt Einstellungen von 0,0- bis 3,5-fachem Tempo. Im Test hat auch die stark beschleunigte Wiedergabe hervorragend geklappt. Die Tonlage bleibt übrigens wie bei den Audio-Apps normal; Micky-Maus-Stimmen sind nicht zu befürchten.

Nur Audio abspielen

Der zweite Knopf fügt das Video einer Wiedergabeliste hinzu. Der Dritte teilt es via Facebook, Twitter, Google Plus oder Mail und kann einen Videolink auch an Evernote oder Pocket übergeben. Der vierte Knopf wechselt zum Audio-Modus: Das Videobild wird durch ein Standbild ersetzt und es läuft nur der Ton. Was genau technisch passiert, ist mir nicht klargeworden – ob die App die Videodaten verwirft oder ob es Youtube erlaubt, nur das Audio zu streamen, wäre für die Nutzung via Mobilfunknetz entscheidend. Falls jemand dazu Näheres weiss, bitte gern kommentieren!

Die Einzelansicht: Links mit Beschreibung, Kommentar-Möglichkeiten und Buttons, rechts mit dem Einstellungsmenü.

Ist man angemeldet, kann man Videos bewerten und kommentieren und Wiedergabelisten erstellen und verwalten. Das laufende Video kann man im Querformat natürlich formatfüllend geniessen. Es ist wie bei der Youtube-App auch möglich, es in die rechte untere Ecke zu schieben, sodass man, während es läuft, weiter durch den Katalog blättern kann.

Abgerundet wird ProTube durch sinnvolle Einstellungsmöglichkeiten. In den Optionen wählt man bei Startseite, ob man mit den beliebten Videos loslegen will oder lieber seine Aktivitäten sieht. Ich habe Meine Abos ausgewählt, man kann aber auch eine Kategorie wie Musik, Comedy oder Spiele voreinstellen. Weiter gibt es die Möglichkeit, die Standard-Wiedergabequalität zu wählen, Auto-Play an- oder auszuschalten und die Wiedergabe im Hintergrund zu aktivieren oder deaktivieren.

Die Optionen von Protube.

Nebenbei auch werbefrei

Fazit: Eine gelungene App, die allemal drei Franken wert ist. Da sie die Werbung unterdrückt und auch Youtube-Einschränkungen umgeht (so werden auch Videos abgespielt, die nicht für Mobilgeräte freigegeben sind), würde ich allerdings nicht die Hand ins Feuer legen, dass sie im Store verbleibt oder in einem halben Jahr noch funktioniert¹

Fussnoten

1) Diese Befürchtung war berechtigt; die App ist aus dem Store verschwunden. Siehe dazu Abgesang auf eine Lieblings-App.

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