Sinn und Unsinn der iPad-Tastatur

Die Wedge-Tastatur von Microsoft in Kombination mit Tablet und Smartphone: Es ist praktisch, gibt aber einige Unwägbarkeiten.

Als ich neulich die Wedge-Tastatur von Microsoft vorgestellt hatte, meckerte einer bei den Kommentaren, anstelle zum Tablet zig Zubehörteile mitzuschleppen, könne man sich ja gleich ein Ultrabook besorgen.

Stimmt natürlich nicht. Das Ultrabook für anspruchsvolle Arbeit gedacht und im Schnitt deutlich teurer als ein Tablet inklusive Tastatur. Die Kombination aus iPad bewährt sich für Leute, die ihr Tablet für die üblichen Tablet-Angelegenheiten nutzen, aber gelegentlich auch mal ein etwas längeres Facebook-Posting oder Mail schreiben, oder – ganz ausgeschlossen ist es ja nicht – sogar bloggen.

Das klappt mit der Tastatur wunderbar und wenn man sie nicht benötigt, kann man sie beiseite räumen oder unterwegs im Rucksack lassen.

Gerüstet für ausufernde Schreibarbeiten.

Angenehmes Schreiben

Ich habe die Tastatur in letzter Zeit einige Male benutzt und schicke sie (es handelt sich um ein Testgerät) nur ungern zurück. Sie ist angenehm zu benutzen. Die Tasten sind leichtgängig und haben trotzdem einen guten Druckpunkt. Die Abdeckung lässt sich knicken und auch als Ständer fürs Tablet benutzen, was mit dem iPad bestens funktioniert.

Das Markieren bei gedrückter Umschalttaste und das Springen via Ctrl funktioniert ebenfalls wie geschmiert. Die Tastatur ist für Windows 8 ausgelegt und hat einige spezielle Tasten, namentlich für die Charms-Leiste, für die Suche, die Einstellungen und das Sharing. Sie bewirken am iPad nicht, aber die Steuerung der Lautstärke und die Mute-Taste kann man benutzen, die Play/Pause-Taste ebenso.

Etwas störend ist, dass die Del-Taste nicht vorwärts, sondern wie die Backspace-Taste rückwärts löscht. Ausserdem liegen einige Sonderzeichen bei iOS nicht da, wo sie bei der für Windows konzipierten Taste angegeben werden. Das @ beispielsweise wird nicht mit Alt + 2, sondern mit Alt + g getastet.

Die Tastaturabdeckung ist auch ein Ständer fürs Tablet.

Die Tastatur wird über Bluetooth benutzt und gepairt, indem man die Taste für sechs Sekunden drückt, die man auf der Hinterseite, an der rechten Seite der Auflage, vorfindet. Sobald die LEDs unterhalb der F5-Taste abwechslungsweise grün und rot blinken, kann man die Taste mit dem Mobilgerät verbinden. Das zeigt einen Code an, den man auf der Tastatur eingibt und Enter abschliesst.

Ich habe die Tastatur nebst Windows 8 und dem iPad auch mit dem iPhone getestet. Auch die Konstellation mit dem Smartphone funzt. Man muss aber doch recht gute Augen haben, um auf dem Display erkennen zu können, was man eigentlich schreibt, wenn man die Tastatur vor sich auf dem Tisch hat und das iPhone daneben liegt. Sollte man in der glücklichen Lage sein, ein Familienmitglied zur Verfügung zu haben, dass einem das iPhone während des Tippens im passenden Abstand vor die Augen hält, dann sollte man sich nicht davon abhalten lassen, seine Memoiren oder den nächsten 15-bändigen Fantasy-Schinken auf diese Weise zu verfassen.

Digicam mit Tastatur?

Ich habe übrigens auch probiert, die Tastatur mit der neulich getesteten Nikon Coolpix S800c zu nutzen. Das Pairing hat geklappt, aber danach wollte keine Verbindung zwischen Kamera und Tastatur zustande kommen. Schade – denn eine Digicam mit Tastatur wäre etwas, das die Welt noch nicht (so oft) gesehen hat…

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