Ein fiktives Laufwerk fürs virtuelle Speichermedium

Grössere Softwareprodukte für Windows werden oft als ISO-Datei ausgeliefert, die man zur Installation erst auf CD brennen muss. Mit Virtual Clone Drive kann man sich diesen Umweg jedoch sparen.

CD-ROMs und DVDs verlieren an Bedeutung, weil Software immer weniger auf Speichermedien und immer häufiger als Download vertrieben wird. Physische Medien unter die Leute zu bringen, ist nun einmal viel aufwendiger als eine Datei per Internet bereitzustellen.

In virtueller Form sind die CDs und DVDs aber nach wie vor recht gebräuchlich. Das liegt daran, dass komplexe Softwareprodukte nicht aus einer einzigen Datei bestehen, sondern diverses «Zubehör» beinhalten: Installationsanweisungen, Hilfedateien, Sprachvarianten oder Versionen für 32- und 64-Bit-Betriebssysteme. Alle diese Dinge kann man hervorragend auf einem virtuellen Datenträger unterbringen. Eine ISO-Datei stellt quasi ein Abbild einer CD oder einer DVD dar. Windows 8 wird in den Testversionen beispielsweise auf diesem Weg ausgeliefert.

Brennen oder mounten

Hat man eine ISO-Datei aus dem Internet geladen, kann man sie auf eine CD oder DVD brennen und sie dann wie gewohnt benutzen. Das Brennen ist mit den meisten Brennprogrammen möglich. Bei Windows 7 erscheint beim Doppelklick auf eine ISO-Datei der Windows-Brenner für Datenträgerabbilder, der aus dem virtuellen CD-Abbild ein reales Medium macht.

Die Installation für Windows 8, von einer virtuellen DVD in einem emulierten Laufwerk gestartet

Nun kann man sich fragen, ob man sich den Umweg über die CD oder DVD nicht sparen und direkt auf den Inhalt des Abbilds zugreifen könnte. Und tatsächlich, das geht: Virtual CloneDrive beinhaltet einen Gerätetreiber, der unter Windows ISO-Dateien als (virtuelles) Laufwerk im System einbindet. Man nennt das «mounten». Man gemountete Abbilder genauso brauchen, wie normale CDs oder DVDs und beispielsweise das Installationsprogramm starten. Der einzige Unterschied zum richtigen Laufwerk ist, dass der Zugriff deutlich schneller und ohne die Lärmemissionen eines real arbeitenden Laufwerks erfolgt.

Virtual CloneDrive ist kostenlos und funktioniert tadellos, bei meinem Test auch in der 32-Bit-Version von Windows 7:

Mit 7-ZIP schnell einzelne Dateien entnehmen

ISO-Dateien lassen sich auch mit 7-ZIP öffnen. Dieses Open-Source-Programm kann viele komprimierte Dateiformate, beispielsweise ZIP- oder RAR-Dateien öffnen, und es eröffnet auch den Zugriff auf CD- und DVD-Abbilder. Diese werden allerdings nicht gemountet, weswegen Installationsprogramme nicht direkt ausgeführt werden können. Mit 7-ZIP kann man einzelne Dateien aus dem Abbild entnehmen oder den ganzen Inhalt auf die Festplatte kopieren.

7-ZIP zeigt den Inhalt einer ISO-Datei an und ermöglicht es, Dateien auf die Festplatte zu kopieren.

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