Gratis für Windows programmieren

Microsoft stellt Module seiner Entwicklungsumgebung kostenlos zur Verfügung. So lassen sich erste Schritte in der VisualBasic-, C++- oder C#-Programmierung unternehmen.

Seit 2004 stellt Microsoft abgespeckte Versionen seiner Entwickler-Software VisualStudio kostenlos zur Verfügung. Während sich mit der kostenpflichtigen Vollversion Programme in verschiedenen Sprachen entwickeln lassen, enthalten die Express-Varianten nur Werkzeuge für eine Sprache.

Das klassische Hello-World-Programm, gratis mit Visual Basic Express entwickelt.

Microsoft peilt mit diesen Express-Versionen die «Nonprofessionals» an – Leute, die als Hobby oder aus Interesse mit der Softwareentwicklung beschäftigen, damit aber kein Geld verdienen möchten. Etwa 18 Millionen Hobbyisten gab es laut Schätzungen von Microsoft, als das Projekt gestartet wurde. Das sind rund dreimal so viele wie die 6 Millionen Männer und Frauen, die berufsmässig codieren.

Auf der Express-Website stehen Varianten für Basic, C++ und C# («C sharp») zur Verfügung, ausserdem mit Visual Web Developer ein Werkzeug zur Erstellung von Websites und -anwendungen und eines für die Programmierung von Apps für Windows Phone.

Per Express zur Visual-Basic-Programmiersprache

Unerfahrenen Anwendern, die erste Gehversuche unternehmen möchten, sei Visual Basic Express empfohlen: Diese Sprache lässt sich relativ leicht erlernen und es gibt viel Beispielcode im Web, den man für eigene Experimente heranziehen kann. Nach dem Herunterladen und der Installation – rund 150 MB umfasst das Paket – startet die Software mit der Frage nach der Art des Projekts. Wählen Sie Windows Forms Application, das ist ein «normales» Windows-Programm mit einem Anwendungsfenster.

Es erscheint dann ein leeres Fenster, das Sie mit Controls, d.h. Bedienelementen versehen und mit der gewünschten Funktionalität ausstatten. Für das klassische «Hello World»-Programm würden Sie aus der Toolbox (der Werkzeugleiste) eine Schaltfläche, also ein Objekt namens Button auf das Fenster ziehen, dann doppelt darauf klicken und in die automatisch erzeugte Sub-Routine den folgenden Code eintragen:

MsgBox("Hello world!")

Damit ist das Programm auch schon ausführbar: Klicken Sie auf die Schaltfläche mit dem grünen Vorwärtsknopf oder die Taste F5, um es zu starten.

Ein erstes Programm zusammenklicken

Um nun den Titel des Fensters zu verändern oder den Button1 mit einer aussagekräftigen Bezeichnung zu versehen, markieren Sie das entsprechende Element in der Entwicklungsansicht, und vergeben in der Werkzeugpalette Properties (Eigenschaften) bei Titel die gewünschte Bezeichnung. Sie können über diese Palette auch viele andere Eigenschaften des Programms festlegen.

Um sich mit der Programmiersprache vertraut zu machen, greift man am besten auf die Code-Beispiele zurück, die über das Hilfe-Menü abrufbar sind. Die Grundlagen bringen Sie sich am besten mit Hilfe eines Fachbuchs bei.

Der Galileo-Verlag bietet das Werk «Einstieg in Visual Basic 2010» nicht nur als gedrucktes Buch, sondern auch als «Open Book» an: Es lässt sich online studieren oder im HTML-Format herunterladen und es erklärt die Elemente der Sprache, die Techniken der objektorientierten Programmierung und stellt diverse Beispielprojekte vor.

Fazit: Die Express-Versionen stellen eine hervorragende Möglichkeit dar, in die Softwareentwicklung hineinzuschnuppern. Je nach Ihren Ambitionen sollten Sie genügend Zeit und Geduld mitbringen. Die Entwicklungsumgebung ist so umfangreich, wie die programmiererischen Möglichkeiten grenzenlos sind.

Doch auch das Frustpotenzial ist nicht unerheblich – denn wenn das Programm das tut, was es sollte, kann die Fehlersuche zeitraubend und enervierend sein. Nehmen Sie sich als Anfänger daher einfache Projekte vor. Auch das fördert das Verständnis, wie moderne Software funktioniert.

Nachtrag vom 23. Juli 2013

Die Nachfolgegeneration des Produkts ist hier erhältlich.

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